Wohnberatung-selbstbestimmtes und unabhängiges Leben

Die Gemeinde Waldems ist Kooperationspartner im Netzwerk Wohnen Rheingau Taunus und hat eine Wohnberatungsstelle für ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben in jedem Alter aufgebaut.

Als Ansprechpartnerin für eine Wohnberatung steht Brigitte Hörning Tel. 06126 59224,  mail: wohnberatung@gemeinde-waldems.de  allen Interessierten zur Verfügung.

Ziele der Wohnberatung

Es ist der Wunsch fast aller älteren Menschen, ihren „Lebensabend“ in den eigenen vier Wänden zu verbringen, möglichst in der Nähe von Angehörigen, Freunden und Bekannten. Jeder möchte so lange wie möglich in der vertrauten Umgebung wohnen und aktiv bleiben. Die meisten Wohnungen älterer Menschen sind nicht seniorengerecht und erschweren die Alltagsbewältigung zusätzlich.

Deshalb ist es sinnvoll, Wohnung und Wohnumfeld rechtzeitig an individuelle und altersbedingte Bedürfnisse anzupassen. Oft sind nur minimale Veränderungen oder kleine Hilfen und Maßnahmen notwendig, um das Leben zu Hause zu erleichtern.

Die Beratungsthemen sind

  • Wohnraumanpassung
  • Einsatz von Hilfsmitteln
  • Hilfreiche Technik (AAL-Assistenzlösungen)
  • Fördermöglichkeiten
  • Informationsstellen
  • Wohnformen
  • Individuelle Lösungen

Die Berater/innen entwickeln Lösungen für Ihre individuelle Wohnsituation und beraten bei der barrierefreien Umgestaltung von Wohnraum und bei altengerechtem Umbauen. Die Grundberatung durch die Architekten der Wohnberatung ist kostenfrei.

Das Beratungsangebot

Im Mittelpunkt stehen Fragen, ob die Wohnung ohne Veränderung auch im Alter oder bei Behinderung weiter genutzt werden kann oder ob ein Wechsel in eine andere Wohnform sinnvoll erscheint. Viele Wohnungen weisen jedoch Mängel auf (z.B. Treppen, enge Bäder, schmale Türen, etc.), die ein barrierefreies, selbständiges Leben zu Hause erschweren.

Die ehrenamtlichen Wohnberater/innen helfen Ihnen, vorhandene Barrieren zu erkennen und individuelle Lösungen zu finden. Im Beratungsgespräch erarbeiten sie mit Ihnen Möglichkeiten, die Sie dabei unterstützen die richtige Entscheidung zu treffen.

Die Wohnberater/innen sind geschult gemäß der Qualitätsstandards der Hessischen Fachstelle für Wohnberatung (HFW) und ehrenamtlich tätig. Selbstverständlich unterliegen sie der Schweigepflicht.

Die Beratung ist

  • ehrenamtlich
  • kostenlos
  • neutral
  • verschwiegen

 

Weitere Informationen können Sie dem Flyer entnehmen :

 

oder auch über die Internetseite des „netzwerk wohnen

Sommerpause für die AG ‚Wohnen neu denken‘

Ursprünglich sollte bereits im Juni eine AG-Termin stattfinden, welcher aber entfallen musste. Da sich auch anderer Stelle Veranstaltungen überkreuzt haben und bereits viele Teilnehmer in die Sommerpause gegangen sind, bzw. den Urlaub angetreten haben, wurde auch für diese Arbeitsgruppe nun eine Sommerpause eingelegt.

Der neue Termin wird im September stattfinden – aber dazu an dieser Stelle später genaueres.

-me-

AG ‚Wohnen neu denken‘ hat sich Ende Mai getroffen

Am 28. Mai traf sich die AG ‚Wohnen neu denken‘ im Gemeindehaus Heftrich zur Beratung. Es wurden die Eindrücke der Besuche bei den Wohnprojekten besprochen; am 23. April besuchten AG-Mitglieder das Projekt ‚Taunussteiner Höfe‚ und am 3. Mai besuchten AG-Mitglieder das Projekt ‚Blücher Straße‚. Außerdem wurde von der Veranstaltung des Sozialverband VdKOrtsverband Idstein – am 24. Mai im Gerberhaus, in Idstein berichtet.

Dabei wurden sehr angeregt die verschiedenen Ansätze der Projekte beleuchtet und persönliche Vorlieben für gemeinschaftliches Wohnen diskutiert. Das Ziel der Diskussion war zu beschreiben, wie Wohnprojekte angegangen werden können.

So wurde das Thema Finanzierung besprochen:

Die Finanzierung von Wohnprojekten an sich muss nicht problematisch sein, wenn verschiedenen Wege beschritten werden können. Dies ist jedoch nicht der Fall für sozial schwache Personen.
Es gibt verschiedenen Wege, welche hier kombiniert werden können:
– reine Mieter
– Einlage (Genossenschaft)
– Vollfinanzierung mit Darlehen und Krediten (Bei Gruppen muss eine Rechtsform gefunden werden, wenn ein Kredit bei einer Bank beantragt werden soll)
– Fördermittel

Weitere Anstöße waren:

  •  Wohnungen nur so groß wie nötig, so klein wie möglich – dies zwingt zu gemeinschaftlichem Leben.
  •  In Deutschland gibt es, als Ableger der Besetzer-Szene, die Initiative Mietshäuser Syndikat (Selbstorganisiert wohnen – solidarisch wirtschaften! ‚Wohnraum denen, die darin wohnen‘). Dieser Verein führt Beratungen durch.
  •  Aus der AG ‚Wohnen neu denken‘ könnte eine neue Gruppe entstehen, welche ein bestimmtes Projekt weiter verfolgt.
  •  Initial muss die Frage gestellt werden, welche Form von Gemeinschaft erreicht werden soll.
  •  Um ein Projekt anzuschieben benötigt man MUT.
  •  Ein Wohnangebot kann immer nur von einer Gruppe von Interessenten selber entwickelt werden, nicht für andere. Man muss dabei Kompromisse eingehen. In einer großen Gruppe finden sich eventuell mehrere Menschen mit ähnlichen, oder gleichen Vorstellungen.
  •  Um ein Projekt zu starten kann die Einbindung eines Scouts (wie z.B. im Fall der Taunussteiner Höfe) sinnvoll sein; z.B. um zu ermitteln, welche rechtlichen Vorgaben einzuhalten sind.

Die Arbeitsgruppe möchte sich im nächsten Schritt mit den anderen Gruppen von Quartier 4 abstimmen und Schnittstellen besprechen. Außerdem wird zur Zeit geprüft, wie mehr Interessenten für eventuelle Wohnprojekte angesprochen werden können.

Im Juni wird sich die Arbeitsgruppe nicht treffen, dafür ist für Anfang Juli ein Termin geplant – hierzu wird es noch eine Veröffentlichung geben.

-me-

Besuch in der Blücherstraße – Genossenschaft Gemeinschaftlich Wohnen

Am Donnerstag, den 03. Mai 2018, fand unser zweiter Ausflug in ein Wohnprojekt statt ; drei Teilnehmer unser Arbeitsgruppe ‘Wohnen neu denken’ haben an einer Führung durch das Wohnprojekt Blücherstraße teilgenommen.

Der Gebäudekomplex ist ca. 100 Jahre alt, mit Vorder-, Mittel- und Hinterhaus.

Es gibt 22 Wohnungen die von ca. 55 Personen bewohnt werden. Drei Wohnungen sind barrierefrei; alle Wohnungen sind über einen Aufzug im Hinterhaus erreichbar. Die Wohnungen verfügen über Flächen zwischen 45 qm und 100 qm. Es gibt mehrere Gemeinschaftsräume: Kinderraum, Werkraum, Nähzimmer, Wohnküche, Plenarraum, Dachterrasse und Waschküche. Die Erdgeschoßwohnungen werden nicht vermietet, da sie nur wenig Wohnqualität bieten, sie sind entweder an Firmen vermietet oder werden gemeinschaftlichen genutzt, z.B. als Fahrradraum, Müllraum, Büro, etc..

Die Gründung einer Gruppe erfolgte 1996, 2003 hat sich die Gruppe zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen. Die ersten genossenschaftlichen Mitglieder sind in frei gewordene Wohnungen gezogen, der Kauf des Gebäudekomplexes erfolgte 2005. Von der ursprünglichen Gruppe aus dem Jahr 1996 sind zwei Personen/Familien eingezogenen. Die Finanzierungskosten von 2,6 Mio € wurden auf unterschiedliche Weisen zusammengetragen: es wurde eine öffentliche Förderung erreicht, Spenden wurden gesammelt, Bürgschaften von Familien und Freunden wurden eingesetzt. Die Bürgschaften konnten mittlerweile alle abgelöst werden.

Die Genossenschaftler/innen, die in der Blücherstraße wohnen, müssen Pflichtanteile übernehmen, deren Höhe orientiert sich an der Wohnungsgröße; sie beträgt 450 €/qm. Diese Einlage dient in erster Linie der Finanzierung der gemeinschaftlichen Räume und Einrichtungen. Für die Wohnungen sind monatliche Nutzungsentgelte von ca. 6,50 €/qm, sowie Nebenkosten zu zahlen.

Die Gemeinschaft organisiert sich durch regelmäßiges Treffen; diese finden alle 15 Tage statt, und damit immer an unterschiedlichen Wochentagen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Arbeitsgruppen. Außerdem gibt es noch Paten und Experten für die vielfältigen Aufgaben und Anliegen.

Ohne Kompromisse ist diese Art des Zusammenlebens nicht möglich, so war eine Aussage. Eine größere Unterstützung von Seiten der Stadt Wiesbaden wird für die verschiedenen Projekte gewünscht.

Insgesamt schien das Projekt die Erwartungen der Mitglieder erfüllt zu haben. Auf die die Besucher wirkte das Projekt sehr positiv, durch die bauliche Umsetzung, aber auch durch die Gruppendynamik, mit ihrem sozialen Engagement,

-Qur/me-

Wohnen neu denken – Besuch der Taunussteiner Höfe

Am frühen Abend des 23. April 2018 besuchten Teilnehmer des Arbeitskreises die Taunussteiner Höfe in Taunusstein Bleidenstadt. Empfangen wurden sie von Mitgliedern des Vereins im Sozialraum der Wohnanlage.

Frau Nicoli-Eismann berichtete, unterstützt von weiteren Mitgliedern des Vereines, vom Zustandekommen der Wohnidee und der Gründung des Vereins:
Mitglieder des Taunussteiner Familienunternehmen Michallik hatten sich vor ca. fünf Jahren entschieden, Gemeinschaftliches Wohnen als zukünftige Wohnform in Taunusstein anzubieten. Bei den ersten Informationsveranstaltungen kamen dabei Menschen zusammen, welche sich bis dahin nicht gekannt hatten. Eine Voraussetzung für das Zustandekommen des Projektes war die Gründung eines Vereines; ein benannter Vorteil für den Vermieter besteht hier in einer längerfristigen Vermietung der Appartements. Über die Projektierung kamen einige neue Mitglieder hinzu, es sprangen jedoch auch Mitglieder wieder ab. Dabei fanden sich viele Menschen, welche gezielt nach einer solchen Wohnform gesucht hatten.
Über die Arbeit im Verein entstanden Freundschaften und freundschaftliche Verbindungen, welche bis heute bestehen. So wir gemeinschaftliches Leben auch in Form von gemeinsamen Ausflügen (Wanderungen, Konzert-Besuche, etc. [ohne Verpflichtung]) organisiert. 

Die Wohnanlage besteht aus 38 barrierefreien Appartements, auf vier Blöcke mit je drei Geschossen verteilt. Die Einheiten haben Wohnflächen von ca. 50 bis 110 m². Im UG befinden sich Technikräume und vorgelagert Auto-Stellplätze. Neben den Wohnräumen befinden sich in der Anlage auch der Sozialraum und ein „Hobby-Raum“; beide Räume stehe ausschließlich den Mitgliedern des Vereins zur Nutzung zur Verfügung. 

Von den Appartements stehen 15 den Vereinsmitgliedern zur Verfügung, die anderen werden frei Vermietet.

Die Anlage ist als Bauherren-Modell errichtet worden. Die Vereins-Mitglieder mussten keine Einlage tätigen und Mieten die Appartements zu ortsüblichen (hohen) Preisen. Dafür dürfen sie die vorgenannten Räume Nutzen und zahlen dafür nur eine symbolische Miete. Außerdem haben Sie ein Vetorecht bei der Vermietung der freien Appartements.

Aufgrund der hohen Mieten leben nur wenige Familien mit Kindern in der Anlage. Auch ist es schwer die Mieter zu einer Mitgliedschaft im Verein zu bewegen. Der Verein hat somit bereits jetzt das Problem, dass er keine jüngeren Mitglieder hat. Welche das Projekt weiterführen können.

Für die anwesenden Mitglieder ist die Rechnung jedoch aufgegangen, denn zum einen bewohnen sie moderne, barrierefreie Wohnungen, in der Nähe des Zentrums mit Geschäften und Ärzten und Busanbindung, zum anderen hat sich eine Gemeinschaft mit hohem Aktivitäts-Status gefunden. Hier wird eine hohe Lebensqualität empfunden.