Besuch in der Blücherstraße – Genossenschaft Gemeinschaftlich Wohnen

Am Donnerstag, den 03. Mai 2018, fand unser zweiter Ausflug in ein Wohnprojekt statt ; drei Teilnehmer unser Arbeitsgruppe ‘Wohnen neu denken’ haben an einer Führung durch das Wohnprojekt Blücherstraße teilgenommen.

Der Gebäudekomplex ist ca. 100 Jahre alt, mit Vorder-, Mittel- und Hinterhaus.

Es gibt 22 Wohnungen die von ca. 55 Personen bewohnt werden. Drei Wohnungen sind barrierefrei; alle Wohnungen sind über einen Aufzug im Hinterhaus erreichbar. Die Wohnungen verfügen über Flächen zwischen 45 qm und 100 qm. Es gibt mehrere Gemeinschaftsräume: Kinderraum, Werkraum, Nähzimmer, Wohnküche, Plenarraum, Dachterrasse und Waschküche. Die Erdgeschoßwohnungen werden nicht vermietet, da sie nur wenig Wohnqualität bieten, sie sind entweder an Firmen vermietet oder werden gemeinschaftlichen genutzt, z.B. als Fahrradraum, Müllraum, Büro, etc..

Die Gründung einer Gruppe erfolgte 1996, 2003 hat sich die Gruppe zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen. Die ersten genossenschaftlichen Mitglieder sind in frei gewordene Wohnungen gezogen, der Kauf des Gebäudekomplexes erfolgte 2005. Von der ursprünglichen Gruppe aus dem Jahr 1996 sind zwei Personen/Familien eingezogenen. Die Finanzierungskosten von 2,6 Mio € wurden auf unterschiedliche Weisen zusammengetragen: es wurde eine öffentliche Förderung erreicht, Spenden wurden gesammelt, Bürgschaften von Familien und Freunden wurden eingesetzt. Die Bürgschaften konnten mittlerweile alle abgelöst werden.

Die Genossenschaftler/innen, die in der Blücherstraße wohnen, müssen Pflichtanteile übernehmen, deren Höhe orientiert sich an der Wohnungsgröße; sie beträgt 450 €/qm. Diese Einlage dient in erster Linie der Finanzierung der gemeinschaftlichen Räume und Einrichtungen. Für die Wohnungen sind monatliche Nutzungsentgelte von ca. 6,50 €/qm, sowie Nebenkosten zu zahlen.

Die Gemeinschaft organisiert sich durch regelmäßiges Treffen; diese finden alle 15 Tage statt, und damit immer an unterschiedlichen Wochentagen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Arbeitsgruppen. Außerdem gibt es noch Paten und Experten für die vielfältigen Aufgaben und Anliegen.

Ohne Kompromisse ist diese Art des Zusammenlebens nicht möglich, so war eine Aussage. Eine größere Unterstützung von Seiten der Stadt Wiesbaden wird für die verschiedenen Projekte gewünscht.

Insgesamt schien das Projekt die Erwartungen der Mitglieder erfüllt zu haben. Auf die die Besucher wirkte das Projekt sehr positiv, durch die bauliche Umsetzung, aber auch durch die Gruppendynamik, mit ihrem sozialen Engagement,

-Qur/me-